Fantasy | Jugendbuch | Romantik

„Obsidian. Schattendunkel“ von Jennifer L. Armentrout

Januar 2, 2016

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Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 400 Seiten
ISBN: 978-3551583314
Format: gebundene Ausgabe, eBook, Hörbuch

Diese Rezension bezieht sich auf die gebundene Hardcover-Ausgabe

Handlung

Kat zieht mit ihrer Mutter aus dem warmen Florida nach West Virgina in ein kleines Kaff. Kat findet das alles doof. Sie muss ihre Freunde zurücklassen, es gibt noch kein Internet und in diesem Provinznest ist nichts los. Nicht mal an ihrem Buchblog kann die begeisterte Leseratte schreiben, dabei ist ihr doch gerade das ihr liebstes Hobby.
Ihre Mutter versucht Kat bei Laune zu halten und schlägt einen Besuch bei den Nachbarskindern vor. Nur schwer lässt Kat sich überzeugen. Als sie anklingelt, Öffnet ihr Daemon die Tür, der unverschämt, arrogant und hübsch ist.
Kat kann mit ihm nichts anfangen, aber als sie seine Schwester Dee kennenlernt, befreunden sich die ungleichen Mädchen sofort.
Noch vor Ende der Sommerferien bemerkt Kat, dass mit den Zwillingen irgendetwas nicht zu stimmen scheint, doch da ist es schon zu spät. Sie wird überfallen. Warum ist sie, seit sie Daemon und Dee kennt nicht mehr sicher? Was geht in der Stadt vor sich?

Layout

Der abnehmbare Papierumschlag ist hochwertig verarbeitet. Das Papier fühlt sich an, als wäre es mit Stoff überzogen.
Auf dem Cover sieht man ein Junge und ein Mädchen von hinten. Sie scheinen in ein Licht zu gehen. Alles erstrahlt in Bronze und Beige, Lichtpunkte und -reflexe lassen das Cover irgend leuchtend erscheinen. Der Titel des Buches ist groß im oberen Drittel des Bildes zu finden.
Das Buch ohne Umschlag ist mit creme- und gelbfarbenen Punkten auf beigen Hintergrund versehen.
Alles in allem ein sehr stimmiges Layout und wenn man weiß, um was es in den Büchern geht, auch sehr passend gewählt.
Es wirkt mystisch und verfehlt die Wirkung auf mich nicht. Ich will den Klappentext lesen.

Fazit

Wie ihr wisst, bin ich immer um eine möglichst objektive Kritik bemüht. Deshalb fange ich mit dem Positiven an.
Der Schreibstil fesselt, und man möchte wissen, was es mit dem geheimnisvollen Daemon auf sich hat. Auch das Coverdesign ist ansprechend und gefällt mir richtig gut.
Leider aber ist das Coverdesign und der Schreibstil nur schöne Fassade, denn wer Stephanie Meyer gelesen hat, der wird sich in diesem Buch sofort zurecht finden und kann das Ende bereits absehen.
Bis Seite 190 (ich habe ausnahmsweise mal weiter gelesen, weil ich wissen wollte, wer Daemon ist) war das Buch recht spannend und der typische „Er ist so schön“-Aspekt hat sich in Grenzen gehalten.
Aber ab Seite 191 wurde es dann nur noch absurd, und – soviel sei verraten – die Auflösung um Daemons Identität und seiner „Familie“ ist so platt wie eine Flunder.
Ich hatte ja Stephanie Meyer bereits angesprochen, und auch die Autorin nimmt in einer kleinen Randnotiz bewusst die Ähnlichkeit ihres Werks mit „Twilight“ auf die Schippe (ich spoilere nicht!). Hier nur der O-Ton von Daemon „Und ich glitzere auch nicht!“
Aber genau das ist leider das Hauptproblem dieser Story. Junges Mädchen kommt in eine neue Stadt, freundet sich mit den krassen Aussenseitern der Stadt an, und lernt ihre Geheimnisse kennen. Achja, erwähnte ich, dass der Hauptcharakter Daemon „total schön“ ist?
Seht ihr, und genau diese Ähnlichkeit zu „Twilight“ ist, was mich am meisten stört. Muss denn jedes Jugend-Fantasy-Buch exakt identisch ablaufen? Ich habe ja nichts gegen ein bisschen Romance einzuwenden, aber so ein naives Dummchen wie Kat brauche ich nicht zum hunderttausendsten Mal.
Wo sind die weiblichen Protagonistinnen mit „Eiern in der Hose“? Katniss Everdeen war da eine willkommene Abwechslung, aber „The Hunger Games“ ist nunmal kein klassischer „Romantasy“-Schinken. So bleibt mir wohl nichts anderes übrig als dieses Genre vorerst zu meiden.
Für Fans von Bella und Edward gibt es hier aber eine gute Geschichte die sich aber in allen Punkten mit „Twilight“ und „The Host“ deckt. Upps, jetzt habe ich doch gespoilert.
Und dann sind da noch einige kleine Probleme mit der Recherche und der Korrektheit der Angaben. Auch bei Fantasy sollte man, sofern die Story in unserer Welt spielt, zumindest die physikalischen Gesetze beachten, und sich nicht in sog. „Isso“-Aussagen flüchten.
Leider kann ich diesem Buch aufgrund meiner persönlichen, eher ablehenden Meinung dieser „Literaturgattung“ nur zwei Eselsöhrchen geben, wobei ich das zweite auch nur gebe, weil ich hin und wieder doch herzhaft lachen musste. Man hätte aus dieser Story einfach so viel mehr herausholen können.
Aber Jennifer L. Armentrout wählt die denkbar einfachste und (entschuldigung) dümmste Lösung. Dieses Buch ist also wirklich nur für eingefleischte Romantasy-Fans etwas, wobei ich hoffe, dass dieses Schema in den Folgebänden durchbrochen wird.

Vergebene Eselsörchen:

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