Fantasy | Jugendbuch

„Im Bann der Ringe“ von Andrea Bielfeldt

Juli 27, 2013

Handlung

Die High-School-Schülerin Catherine, genannt Cat, hat es nicht leicht im Leben gehabt. Als sie dreizehn ist, sterben ihre Eltern und sie wächst zunächst bei ihrer geliebten „Granny“ auf. Diese verstirbt jedoch ebenfalls drei Jahre später. Nun kümmert sich ihre Tante Sasha und deren Mann um Cat. Ihr Umfeld fängt sie auf und gibt ihr Halt. Besonders ihre Freundinnen Dionne und Ann haben stets ein Auge auf Cat und geben ihr natürlich auch in Sachen Jungs den einen oder anderen Rat. Denn  in dieser Angelegenheit hat Catherine es ebenfalls nicht leicht.

Ihr Freund Stephen hat sich die kompletten Sommerferien nicht gemeldet. Dann träumt sie in diesen Wochen  von einem Jungen, den sie nicht kennt. Dieser Unbekannte geht ihr einfach nicht aus dem Kopf. Und dann haut es Catherine förmlich um. Dieser Traumtyp wird real, an ihrem ersten Schultag steht er leibhaftig vor ihr und Cat kann es kaum glauben. Bei ihrer ersten Begegnung fällt sie in Ohnmacht.

Irgendwas hat Ric an sich, was Cat sich nicht erklären kann. Er löst was aus in ihr aus und macht irgendetwas mit ihrem Ring, ein Familienerbstück,  den sie um den Hals trägt. Aus unerklärlichen Gründen erwärmt der Ringe sich immer, wenn Ric in der Nähe ist. Für Cat ist das alles sehr verwirrend und sie beschließt, Abstand von ihm zu nehmen. Sie bezeichnet  ihn in Gedanken immer wieder als „Idiot“.

Und wäre das nicht alles schon anstrengend genug, tritt tatsächlich noch ein Typ auf die Bildfläche, der Cat ebenfalls nicht ganz koscher erscheint. Wer ist dieser Levian, dem sie das erste Mal im Supermarkt begegnet?

Egal was gerade passiert, Catherine steckt mitten drin in einem Geheimnis, welches mit den beiden Jungs, ihr selbst und ihrem Ring zu tun haben scheint.

Layout

Ich liebe diese Farben. In warmen Erdtönen erkennt man eine Uhr im Hintergrund, die, wie es für mich scheint, von aufwirbelndem Sand verdeckt wird und über Wasser aufgehängt ist. Irgendwie erinnert mich dieser Ort mit Wasser, Steppe und Uhr an das „Wunderland“ von Alice oder auch an „Phantasia“ aus „Die unendliche Geschichte“. Ich blicke in eine magische Welt, die mich einlädt sie zu besuchen. Ich kann förmlich die Uhr ticken hören, die mir eine Aufgabe stellt, die ich in einer bestimmten Zeit zu erledigen habe. Das Layout erzählt eine Geschichte und ich war schon beim ersten Anblick gefesselt. Ich weiß nicht, warum mir all diese Gedanken bei dem Cover kommen, aber eins steht fest:  Es hat gewirkt. Ich konnte mich nicht entziehen. Die Verlockung des Covers war einfach zu groß.

Fazit

Mit „Im Bann der Ringe“ ist Andrea Bielfeldt ein toller Auftakt zu ihrer Trilogie gelungen.

Zu Anfang fand ich die Geschichte nicht  besonders spannend. Die Sprache war, wie für einen Jugendroman typisch, einfach gehalten und ohne große Anstrengung war man in den Geschehnissen involviert. Ich brauchte einige  Zeit um mit dem „Slang“ klar zu kommen. Aber als ich mich daran gewöhnt hatte, ließ sich die Geschichte flüssig lesen. Schnell hatte ich meine hundert Seiten geschafft  und hatte einige Schwierigkeiten, sie zusammenzufassen. Es war noch nicht viel passiert, aber ich hatte schon einige Fragzeichen im Kopf, die ich beantwortet haben wollte. Ich konnte mir nicht mal die grobe Richtung ausmalen, in die es mal gehen sollte, obwohl ich auf etwa Seite achtzig irgendwas von Hexen als kommentarlosen Hinweis hingeworfen bekam. Doch genau dieses stachelte meine Neugier noch stärker an und so blieb mir wohl nichts anderes übrig, als dabei zu bleiben.

Das viel mir nicht besonders schwer, denn vor allem Catherine hatte ich sofort in mein Herz geschlossen. Ihre Gedankenwelten waren himmlisch. Ein typischer Teenager eben, der mit seinen Gefühlen klar kommen muss und sich immer wieder selbst ermahnt. Ich musste mir das eine oder andere Mal ein Lachen verkneifen.

Auch die anderen Charaktere hatten ihren Charme und ich konnte mir jeden in der Geschichte vorstellen. Ich war die Beobachterin, die den gutaussehenden Schulsunnyboy sah, das modebewusste Püppchen, den mysteriösen Neuen, den arroganten Schönling und das Durchschnittsmädchen. Ja, ich weiß, das klingt jetzt alles nach Klischee, aber es passte alles so schön ineinander und ergab ein komplettes rundes Bild.

Vor allem fand ich es sehr gelungen, dass die Autorin immer wieder Zitate und Gedanken aus Film und Fernsehen, von Bühne und Buch, mit einfließen ließ. Immer wieder entdeckte ich meine eigenen Gedankenwelten. So taucht zum Beispiel Bruce Danelles „Drama Baby“ auf oder auch das bekannte Zitat mit der Wassermelone aus „Dirty Dancing“. Aber es klang beim Lesen nicht wie geplant oder krampfhaft gewollt, sondern es passte einfach rein, denn genau so hätte ich auch gedacht und geredet in den einzelnen Situationen. Am tiefsten bewegt war ich, als ich meinen Trauspruch  in abgewandelter Form wieder fand. „Wir sind alle Engel mit nur einem Flügel und müssen uns umarmen, wenn wir fliegen wollen!“ Himmlisch.

Die Mischung macht es. Ein bisschen was von jedem. Fantasy, Drama, Liebe, Spannung und Geheimnisse. Es nimmt dich mit, berührt dich und du hast das Gefühl gute Freunde bei den Hauptprotagonisten gefunden zu haben.

Ich lege jedem, der gerne Fantasy liest, dieses Buch ans Herz. Und auch wenn ich mich erst an die Sprache gewöhnen musste, habe ich mich schnell zurechtgefunden und es gerne gelesen. Ich würde gerne wissen wie es weitergeht und freue mich schon auf den zweiten Band.

 

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