Verlag: eBook bei Amazon erhältlich, Printbuch ist noch in Arbeit, folgt jedoch
Seitenzahl: 301
ISBN: noch nicht vorhanden
Format: eBook, Taschenbuch folgt
Diese Rezension bezieht sich auf das eBook.
Handlung
Hannah fährt mit gemischten Gefühlen und mit einem altersschwachen Auto durch verschneite Landschaften zurück in ihre alte Heimat, um über die Weihnachtsfeiertage ihre Familie zu besuchen. Es kommt wie es kommen muss, ihr Auto bleibt liegen und zu allem Überfluss ist auch noch ihr Handyakku leer, so dass sie völlig hilflos in einer menschenleeren Pampa gestrandet liegt.
Ihr Warten wird jedoch belohnt, aber diese Hilfe hat sie sich nun echt nicht herbeigesehnt. Ihr Verflossener kommt mit dem Auto vorbei und bietet Pannenhilfe an. Obwohl sie auch nach Jahren der Trennung nicht gut auf ihn zu sprechen ist, nimmt sie erst einmal seine Hilfe an. Nick, der Helfer und Retter in der Not setzt jedoch auf schneeglatter Fahrbahn das Auto vor einen Baum. Er hat zwar nun ein Handy, aber in der Pampa ist das mit dem Empfang so eine Sache.
Zum Glück kommt Bruder Momo ebenfalls mit seinem Auto vorbei, wie es der Zufall eben will. Und auch er baut einen Unfall.
Das ist ja eine durchschlagende und schmerzende Konfrontation mit ihrer Vergangenheit. Doch egal wie sehr es auch wehtut und wie gern Hannah alles verdrängen würde. Ihr Herz ist mit der Vergangenheit noch lange nicht fertig und schreit nun nach einer Entscheidung. Hannah kann nicht fliehen und muss einsehen, vor Gefühlen davonlaufen bringt gar nichts, auch nach Jahren verfolgt es einen noch.
Layout
Das Cover ist schlicht, aber elegant und wirkungsvoll. So stelle ich mir Winterzauber vor. Graublau gestaltet mit Ornamenten und Ranken, die in die Mitte des Covers zu wachsen scheinen. Fasst wie Eisblumen an einem Fenster, wenn die Dämmerung im Winter einsetzt. Passend dazu wurde die Schrift für den Titel gewählt, so dass das Layout des Covers stimmig ist.
Romantisch, jedoch leise flüsternd wispert es Winterzauber.
Der Text ist klar strukturiert, so dass auch die beiden Erzählstränge und Perspektiven der Geschichte von Momo und Hannah klar zu erkennen sind. Sequenzen, die in der Vergangenheit spielen sind zusätzlich noch einmal kursiv gekennzeichnet und heben sich von der Gegenwart ab.
Fazit
ACHTUNG SPOILER
Andrea Bielfeldt hat hier so etwas wie einen Quickie geschrieben. Eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise zu sich selbst und immer wieder die Frage, was wiegt im Leben mehr: Herz oder Kopf?
Ohne viele Umschweife taucht sie direkt in die Geschichte ein. Hannah und Momo, die zwei Hauptprotagonisten, erzählen mir ihre Geschichte selbst. Ich bekomme sowohl die Vergangenheit in kleinen Häppchen, als auch die gegenwärtigen Ereignisse aus beiden Perspektiven geschildert.
Aber die Dosis macht es eben. Und die ist stimmig. Ich bekomme immer so viele Brocken hingeworfen, das die Geschichte zügig erzählt wird, aber ich nur so viel, dass es spannend bleibt.
Momo und Hannah sind sehr authentisch ausgearbeitete Charaktere und ich kann mich gut in beide hineinversetzen. Vor allem Hannah ist eine Königin des Chaos und schumnmelt sich gleich mal in mein Herz. Ich kann lachen und weinen.
Manchmal hatte ich das Bedürfnis Hannah anzubrüllen. Jetzt hör doch mal auf dein Herz Kind, und nimm ihn dir. Ich bin mir sicher, das war das Anliegen der Autorin. Ich als Leser weiß, was Hannahs Herz eigentlich will, nur Hannah hat da noch leicht ein Brett vor ihrem Kopf.
Das war auch der einzige Wehrmutstropfen. Ich ahnte schnell, wohin die Reise mit Hannah gehen wird. Das mag daran liegen, dass besagter Herzensmensch eben einen eigenen Erzählpart bekommt.
Trotzdem wollte ich jedoch wissen, was es alles braucht, das Hannah endlich auf ihr Herz hört. Ich meine, es hätte ja auch durchaus kein Happy End geben können. Das mit den Unfällen kennen wir ja schon.
Für eine Zwischendurch-Geschichte um große Gefühle, die leise Musik und für durchschaubare Herzensangelegenheiten vergebe ich 4 Eselsöhrchen.