„Fünf Minuten vor Mitternacht“ von Celina Weithaas

Fantasy Urban Fantasy

Information

Verlag: Selfpublishing
ISBN: ‎ ‎ ‎
Genre: Fantasy, Urban Fantasy
Seitenzahl: 490 Seiten
Format: Taschenbuch, eBook

Wenn man sich so auf Instagram rumtreibt, dann bleibt es nicht aus, dass man Bücher bei Bloggerkollegen*innen und auch Autoren*innen entdeckt, die einen neugierig machen. So bin ich auch über „Fünf Minuten vor Mitternacht“ gestolpert. Das Zeitreisethema sprach mich gleich an. Schließlich ist die Edelstein-Reihe von Kerstin Gier ja schon eine Weile her.

Das perfekte Leben

Chrona Elizabeth Josephine Hel Clark, so lautet der eigenwillige Name der Hauptprotagonistin. Sie feiert gerade ihren 21. Geburtstag. Alles läuft im Leben bestens für sie. Sie hat vermögende Eltern, ist im Luxus aufgewachsen, hat einen tollen Verlobten, von dem sie sehr geliebt wird und auch auf Händen getragen wird. Alles ist perfekt, sogar sie selbst. Das weiß sie und so lebt sie. Doch dann springt sie plötzlich in der Zeit zurück und sie findet sich mitten in einer Hexenverbrennung wieder. Chrona versteht die Welt nicht mehr. Was geschieht hier und vor allem, was geschieht mit ihr? Chronas perfektes und makelloses Leben wird völlig auf den Kopf gestellt.

Einmalige Protagonisten

Als allererstes muss ich einfach über die Protagonistin Chrona sprechen. Ich finde es beeindruckend, mutig und sehr erfrischend, dass die Autorin sich dazu entschieden hat, mal keine stereotypische Protagonistin zu erschaffen. Chrona ist zwar schön, so rein äußerlich. Aber ihr Charakter ist nicht jedermanns Darling. Sie ist eingebildet, arrogant, weiß alles besser und behandelt andere Menschen einfach von oben herab. Das kann man ihr nicht verdenken. Sie ist halt so groß geworden. Dennoch empfand ich es manchmal doch sehr anstrengend und symptathisch war mir Chrona schonmal gar nicht. Ich finde es gut, dass Chrona keinem anderen bekannten Protagonisten ähnelt. Ich begrüße es sehr, wenn Autoren was Eigenes erschaffen, weg vom Mainstream. Aber manchmal war Chrona doch ein wenig drüber und manchmal ist weniger eben doch mehr. Zum Ende des Buches wird Chrona schon etwas umgänglicher, aber der Weg mit ihr war alles andere als leicht für mich als Leserin.

Aber auch die anderen Charaktere sind facettenreich und individuell. Vor allem Alchemist Anton mag ich sehr. Er macht dass, was Chrona mir im Buch irgendwie madig macht, ein wenig besser. Wegen Anton habe ich weitergelesen. Die Diva Chrona war mir doch irgendwie einerlei.

Lebendige Zeitreise

Die Zeitreisesprünge fand ich super. Ich mochte die Abschnitte in der Vergangenheit sehr. Die geschichtlichen Aspekte sind lebendig ausgearbeitet und gut fundiert recherchiert, so dass es stets stimmig wirkte. Und Chrona als deplatziert sehr gut rüberkam. Da wurde beim Erzählen und in der Dramaturgie alles richtig gemacht. In guten Dosen verpackt wurde es spannender und dichter.

Ja, aber

Ich mochte das Buch sehr. Die Geschichte als solche war gut durchdacht und abwechslungsreich. Es war mal was anderes und das war gut. Nur mit Chrona wurde ich so gar nicht warm. Sie war einfach viel zu viel. Viel zu drüber, zuviel Diva, einfach zuviel.

Deswegen gibt es von mir gute 4 von 5 Eselsöhrchen.

Vergebene Eselsörchen:

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