Information
Verlag: dtv
ISBN: 978-3423262972
Genre: Historisch, starke Frauen, Drama
Seitenzahl: 544 Seiten
Format: Taschenbuch, eBook, Hörbuch
Diese Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch. Ich danke dtv für dieses Rezensionsexemplar.
Das Buch in einem Satz:
Manchmal braucht es eben eine Frau im richtigen Job.
Und da haben wir sie. Die nächste starke Frau in meinem Bücherregal. Die Farbe zog mich irgendwie an. Es schrie mich fast an. Und ich bin dem Ruf gefolgt. Zumindest den Klappentext könnte ich ja mal lesen. Und natürlich überzeugte mich der Text sehr.
1920
Ich werde mitgenommen nach Deutschland ins Jahr 1920. Dort praktiziert die Ärztin Magda Fuchs. Sie ist verheiratet, erwartet ein Kind und geht in ihrem Job auf. Doch ihr beschauliches Leben in Hildesheim bekommt einen Knacks. Ihr Mann verstirbt als Polizist im Dienst. Er wird erschossen. Magda beschließt, Hildesheim zu verlassen und geht als Polizeiärztin nach Berlin.
Alles anders
In Berlin ist alles anders, als Magda es gewohnt ist. Sie ist allein, der Job bei der Polizei ist von Männern dominiert und sie lebt in einem Pensionszimmer. Aber Magda lebt sich schnell ein. Sie begegnet vielen Menschen, trifft auf Leid und Elend und bekommt hautnah die Standesunterschiede mit. Sie bewegt sich auf der einen Seite im Leben der Reichen, geht aber auch in die Elendsviertel.
Magda bestreitet nicht alleine diese Geschichte. In Berlin gibt es noch Celia, die Tochter der Pensionsbetreiberin. Und dann ist da Doris. Sie will als junges Mädchen auf jeden Fall Schauspielerin werden, dafür würde sie alles tun. Zuerst sind diese drei Leben nur mit der Pension irgendwie verbunden, die Handlungen laufen nebeneinander her. Aber schnell verknüpfen sich die Leben der drei unterschiedlichen Frauen und die Geschichte ergibt ein Ganzes.
Dialekt
Zu Anfang plätschert die Story erst ein wenig dahin. Aber mit jeder Seite mehr verliebt man sich in diese Geschichte. Ich war berührt, geschockt, verliebt.
Jede Frau wächst einem ans Herz und man will wissen, was den Frauen weiterhin geschieht.
Es geht um Standesunterschiede in der Gesellschaft von damals und es geht um die emanzipierten, selbstbestimmten Frauen, die alle ihren Weg gehen. Es gibt Wirrungen und Irrungen und den einen oder anderen gut platzierten Plotttwist.
Vor allem die Nebencharaktere haben es mir angetan. Sozusagen die Urberliner, die dieser Geschichte etwas so heiteres und authentisches geben. Ich lese den Berliner Dialekt und ich habe Stimmen in den Ohren, wie diese Charaktere klingen.
Es entstehen Bilder in meinem Kopf, wie in einem Kinofilm. Und ich habe nicht nur einmal gedacht, dass das doch der richtige Stoff für eine ZDF-Verfilmung wäre, gerne dürfte das aber auch die ARD machen.
Fortsetzung
Richtig fies ist dieser böse, böse Cliffhanger am Ende. Hallo? Nein! So kann man das doch nicht enden lassen?
Aber zum Glück gibt es ab 20. Oktober die Fortsetzung. Ich muss also nicht mehr lange warten. Doch ich habe schon gesehen, es wird einen dritten Band geben. Na, prima.
Für Band eins gebe ich dem wirklich gelungenen Ausflug in die Vergangenheit 5 Eselsöhrchen