„Die Orangen des Präsidenten“ von Abbas Khider

Drama Roman

Information

Verlag: btb
ISBN: 978-3-442-74461-9
Seitenzahl: 160 Seiten
Format: Taschenbuch, eBook

Diese Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch.

 

Handlung

Ich-Erzähler Mahdi und sein Freund Ali wollen nach ihrer letzten Abiturprüfung eigentlich nur feiern. Hierfür möchten sie eine Spritztour mit dem Auto unternehmen und einfach schauen, was kommt. Doch der Spaß hält nicht an. Schon kurz nach ihrem Aufbruch werden sie von der Polizei angehalten.
Mahdi und sein Freund werden festgenommen, die Gründe sind für sie doch schleierhaft.
Immer mal wieder springt Erzähler Mahdi aber auch in die Vergangenheit und berichtet von seiner Kindheit und Jugend unter Präsident Saddam Hussein und inmitten des Iran-Irak Kriegs.

 

Layout

Orange und ein helles Grün dominieren das Cover. Mittig links ist das Angesicht von Saddam Hussein zu sehen. Vögel fliegen im oberen Drittel. In einfacher Schrift kann man in der Mitte des Covers den Titel und den Autor lesen.

 

Fazit

Was als Roman deklariert ist, mutet vielmehr wie ein Tatsachenbericht an.
Mit harten, nüchternen Fakten, aber auch immer wieder sehr poetisch berichtet Ich-Erzähler Mahdi von den Geschehnissen im Nahen Osten.
Ich bekomme als Leser irgendwie distanziert, fast schon kindlich die Geschichte zwischen Iran, Irak und Kuwait präsentiert. Ein Junge, der gerne Zeichentrickserien schaut und sich dann wundert, warum es nur noch Kriegsberichte gibt.
Auch die Parts im Gefängnis, die der erwachsene Mahdi schildert, sind zwar hart, aber bleiben für mich sehr oberflächlich.
Ich denke, es ist ein wichtiges Buch, denn es zeigt, dass in diesen Kriegsgebieten vor allem die Menschen wie du und ich die leidtragenden sind, die ein normales Leben haben, normalen Hobbys nachgehen und normale Wünsche und Träume haben.
Sie könnten sogar dieselben Alltagssorgen haben, wenn der andauernde Krieg und die Verfolgung nicht wäre.
Leider kratzt das Buch jedoch nur an der Oberfläche der Materie. Aber auf 160 kann man nicht mehr erwarten.
Mich hat die Geschichte sofort gepackt und die Art und Weise der Erzählung faszinierte mich. Zwischen bildlicher Poetensprach und aufgelisteten Fakten musste man sich selbst und seine widersprüchlichen Gefühle immer neu sortieren.
Ach, wie süß der Junge ist. Boah, wie ist das grauenhaft. Oh, es tut mir alles so leid.
Das alles ging mir durch den Kopf, während der anderthalb Tage, die mich dieses Buch begleitete.
Von mir 4 Eselsöhrchen, für ein Buch, das einen nachdenklich zurücklässt, was aber noch Luft nach oben gehabt hätte.

Vergebene Eselsörchen:

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