„Die Haushälterin“ von Joy Fielding

Thriller

Information

Verlag: Goldmann
ISBN:   978-3-442-31576-5
Genre: Thriller
Seitenzahl: 448 Seiten
Format: gebundenes Buch, eBook, Hörbuch

Diese Rezension bezieht sich auf die gebundene Ausgabe.

Das Buch in einem Satz:
In Menschen kann man sich eben täuschen.

Das Buch „Die Haushälterin“ kreuzte ein paar Mal meinen Weg. Und immer wieder dachte ich, ja, das will ich lesen. Als ich dann zum Geburtstag einen Gutschein für eine große Buchhandlung bekam, da musste das Buch einfach mit in den Warenkorb wandern. Was sollte ich bei einer Altmeisterin des Thrillers auch schon groß falsch machen?

Hilfe für die alternden Eltern

Jodi Bishops Eltern sind schon betagt, bestreiten ihr Leben aber mit Jodis Hilfe noch weitgehend allein. Doch Jodis Vater ist immer überforderter mit der Pflege ihrer an Parkinsion erkrankten Mutter. Nach Rücksprache mit ihrer Schwester beschließt Jodi, für ihre Eltern eine Haushälterin zu suchen. Elyse scheint ein wahrer Glücksgriff zu sein. Jodi mag sie auf Anhieb. Und auch ihr Vater, der Fremden gegenüber eigentlich skeptisch und reserviert ist, kommt gut mit der neuen Hilfe im Haus zurecht.

Aber es dauert nicht lange, da verändern sich Jodis Eltern. Ihr Vater wird ihr gegenüber feindselig und der Gesundheitszustand ihrer Mutter verschlechtert sich rapide. Was geht in dem Haus ihrer Eltern nur vor? Hat die neue Haushälterin vielleicht was damit zu tun?

Vom Traum zum Albtraum

Der Einstieg in die Geschichte gelingt zügig. Man findet sich schnell in Jodis Familie zurecht und man bemerkt schnell, dass Jodis Idylle in der Familie doch sehr wackelig ist. Nicht nur ihr Vater ist ein schwieriger Geselle. Auch ihre Schwester und ihr Ehemann sind jetzt nicht unbedingt ein Fels in der Brandung für Jodi. So kann ich als Leserin schnell nachvollziehen, dass Jodi sich Hilfe wünscht. Es verwundert nicht, dass Jodi Elyse schnell vertraut. Elyse scheint die Einzige zu sein, die Jodi in ihrer Lebenslage wirklich versteht und ihr helfen möchte. Elyse wird schnell zu Jodis wichtigster Vertrauten. Ich als Leserin merke schnell, dass da irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Aber ich kann Jodis Denkweise dennoch gut nachvollziehen, Elyse völlig und ohne Zweifel in ihr Leben zu integrieren.

So baut sich schnell eine greifbare Spannung auf. Am liebsten hätte ich Jodi angeschrien, sie solle die Augen aufmachen und verstehen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.

Ich lese Seite um Seite und verfolge Jodi in der immer dichter werdenden Abwärtsspirale, die ihre Situatuion und ihre Familie in den Abgrund zieht.

Ein mulmiges Gefühl

Joy Fielding schafft es leicht, einen atmosphärischen Thriller zu schreiben und mir ein mulmiges Gefühl in die Magengegend zu zaubern. Vor allem, weil ich von Anfang an weiß, was da vor sich geht. Das ich das schnell blicke, ist vielleicht bei anderen Romanen ein Todesurteil für die Spannung, aber hier ist das genau das Richtige. Denn da ich weiß, was los ist, da die kommende Handlung doch sehr offensichtlich ist, ob nun gewollt oder ungewollt von der Autorin, verhilft mir dabei, mit und um Jodi zu bangen.

Ich will eigentlich nicht, das der Protagonistin was geschieht, und dennoch kann ich nichts machen. Ohnmächtig blättere ich Seite um Seite um und kann nur gemeinsam mit Jodi abstürzen. Und ich kann nur hoffen, dass trotz dem unvermeidbaren kommenden Ende, alles gut ausgeht.

Mir bleibt also nichts anderes übrig, als 5 von 5 Eselsöhrchen für einen gelungenen Thriller zu vergeben. Auch wenn er sehr durchsichtig, wenig überraschend und typisch ist, bin ich von der Machart und des Feelings, den er auszulösen vermag, durchweg angetan und begeistert.

Vergebene Eselsörchen:

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