„Der längste Schlaf“ von Melanie Raabe

Drama Grusel Horror Roman

Information

Verlag: btb
ISBN: ‎ ‎ ‎ ‎ 978-3-442-75930-9
Genre: Roman, Drama, Thriller, Horror, Grusel
Seitenzahl: 352 Seiten
Format: gebundenes Buch, eBook, Hörbuch

Zufallsfunde sind irgendwie immer die besten Funde. Ich habe eigentlich gar nicht nach neuem Lesestoff gesucht. Dann sah ich durch Zufall das Cover und fand es gleich ansprechend. Irgendwie gruselte es mich ein wenig bei dem Anblick und der Titel „Der längste Schlaf“ lässt einen unweigerlich an das Thema Tod und Sterben denken. So war es einfach vorprogrammiert, das ich neugierig wurde. Der Klappentext machte den Eindruck rund und ich wusste, dass ich es sehr gerne lesen mag.

Die Experten können es meistens am wenigsten

Mara Lux lebt in ihrer Wahlheimat London und arbeitet dort als Forscherin und Wissenschaftlerin an der Universität. Ihr Gebiet ist die Schlafforschung. Alles dreht sich ums Schlafen bei ihr. Was geschieht, wenn der Körper schläft, wie schläft man am besten ein und durch? Und was geschieht eigentlich, wenn der Mensch träumt?
Mara weiß alles, was es zum Thema zu wissen gibt, sie ist die führende Expertin. Nur mit ihrem eigenen Schlaf ist es nicht zum Besten bestellt. Schon seit ihrer Kindheit träumt sie sehr lebendig und irgendwie sind die Dinge, die sie im Schlaf gesehen hat dann Wirklichkeit geworden. So träumt sie zum Beispiel vom Unfalltod ihrer Eltern und einen Tag später sterben ihre Eltern, als sie gerade mal zehn Jahre alt ist. Seitdem hat Mara große Angst vor dem Schlafen und vor allem vor ihren Träumen. Als Kind setzt sie sich deswegen sogar auf freiwilligen Schlafentzug.

Zum Glück „verwachsen“ sich diese Träume im Alter und Mara hat ein paar Jahre Ruhe. Vergessen konnte sie diese Zeit jedoch nie. Und nun sind diese Träume seit ein paar Tagen zurück. Erst tut sie es als Zufall ab. Als dann jedoch die Nachbarin wirklich aus dem Fenster stürzt, weiß Mara, es geht wieder los.

Fast gleichzeitig zu ihren Träumen erhält sie eine mysteriöse Mail aus Deutschland. Ein deutscher Notar offenbart ihr, dass sie eine Herrenhaus geschenkt bekommen soll. Mara ist erst skeptisch. Doch sie spürt eine Verbundenheit. Und da sie eh dringend eine Auszeit braucht und vielleicht auch ihren Träumen so entfliehen kann, nimmt sie die Schenkung an und tritt die Reise in ihre Heimat an.

Jetzt wird jedoch alles noch mysteriöser und ihre Träume noch wilder. Ist sie überhaupt wach? Träumt sie? Alles wird konfus. Nur eines weiß Mara genau. Sie muss das Rätsel ihrer Träume und diese Schenkung von dem ihr unbekannten Mann lösen, damit alles wieder in Ordnung kommt. Nur sie ist in der Lage, das Chaos wieder aufzuräumen.

Krass gut

Was ein Buch und was für eine Reise. Von Anfang an strahlte die Geschichte einen sanften Gruselfaktor aus. Es kitzelte herrlich im Bauch, immer wenn ich das Buch in die Hände nahm und weiterlas. Melanie Raabe ist eine Mischung aus Thriller und irgendwie Selbsfindungstripp mit Drama gelungen. Klingt wie eine wilde Mischung. Ist es sicher auch. Aber eine richtig gute Mischung.

Mara selbst erzählt die Geschichte und so bin ich als Leserin ganz nah an ihr dran. Ich habe die Chance, in Maras Gefühlswelt einzudringen und ihren eigenen Horrortrip mitzuerleben. Und ich frage mich selbst, träumt sie gerade nur oder ist das jetzt echt? Wann schläft sie, wann ist sie wach?

Ich ahnte irgendwann, dass das Thema Geister in „Der längste Schlaf“ irgendwie eine Rolle spielen wird. Aber lange war mir nicht klar, in welche Richtung es geht.

Eine mysteriöse Unbekannte

Es gibt immer wieder kurze Parts in dem Roman, die von einer mysteriösen Unbekannten erzählt werden. Ich dachte erst, es ist vielleicht Mara, die gerade träumt. Oder es ist die kleine Mara, die mich mit in ihre Kindheit nimmt. Es hätte irgendwie alles gepasst. Aber es war dann was ganz anderes und macht die Geschichte rund und schlüssig,

Ich habe diese Geschichte verschlungen. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe mich herrlich gegruselt und meinen ganz eigenen Kopfhorrorfilm erlebt. Einmal Kino für den Kopf. Danke. Es war einfach großartig. Das Buch passt ganz wunderbar in den Herbst und in die dunkle Jahreszeit. Und wer zu Halloween mal keinen Horrorfilm sehen mag, der ist mit diesem Roman gut bedient. Der liest sich nämlich wie ein richtig guter Hollywood-Film. Macht euch Popcorn, zieht euch die Flauschesocken an und dann ab mit spärlicher Beleuchtung aufs Sofa.

Ich wünsche euch so viel Spaß beim Gruseln.

Von mir begeisterte und feiernde 5 von 5 spookige Eselsöhrchen!

Vergebene Eselsörchen:

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