„Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit

Drama Krimi

Information

Verlag: dtv
ISBN: 978-3423282819
Genre: Krimi, Drama, Historie
Seitenzahl: 480 Seiten
Format: gebundenes Buch, eBook, Hörbuch

Diese Rezension bezieht sich auf die gebundene Ausgabe. Ich danke dtv für das Rezensionsexemplar.

Das Buch in einem Satz:
Zwischen Wahrheit und Fiktion.

Werbung finde ich ja eigentlich grundsätzlich nervig. Aber gegen Bücherwerbung habe ich rein gar nichts einzuwenden. So fallen mir einfach Bücher in die Hände, nach denen ich einfach nicht gesucht hätte. So ging es mir auch bei „Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit. Eine Werbeanzeige schlug mir dieses Buch vor und irgendwie sprach mich das Porträt der Frau auf dem Cover an. Das sah nach einer geschichtlichen Handlung mit starker Frau aus. Der Klappentext wusste sofort zu überzeugen.

Fiktion und Wirklichkeit

Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit. Es geht um einen unaufgeklärten Kriminalfall aus dem Jahr 1970 in Norwegen. Dort wird eine tote Frau gefunden. Keiner weiß wer sie ist, der Fall wurde nie aufgeklärt.
Ein Bild der Frau taucht nun in einer Tageszeitung auf. Protagonisten Eva wird sofort ganz flau im Bauch. Warum sieht diese Frau ihr selbst so ähnlich? Diese Frage zieht Eva in einen Strudel der Wahrheit ihrer eigenen Geschichte.

Akribisch genau

Anja Jonuleit hat akribisch und genau die Fakten recherchiert und hier und da mit Fiktion ausgefüllt. So entsteht ein Krimi, der einen in einen wahren Strudel reißt. Ich bin gefesselt. Die Autorin versteht es realistische Fakten mit fiktionaler Handlung so gut zusammenzuführen, dass es ein stimmiges Bild ergibt. Ich begleite Eva 2019 auf der Suche nach ihren eigenen Wurzeln rund im diese unbekannte Frau. Und ich begleite Margarete ab den 40ern bis zu ihrem Todeszeitpunkt. Einzelne Handlungsstränge werden nach und nach weiter zusammengeführt, so dass eine fest verwobene und dichte Geschichte erzählt wird.

Kleine, feine Details

Bis zur letzten Seite bleibt es spannend. Ich habe beim Lesen gar nicht gemerkt, wie die Zeit verging. Das Buch wurde mit jeder Seite zu einem wahren Pageturner, der mich nicht mehr losließ.
Als das Buch zu Ende war, war ich begeistert von den nachträglichen Notizen. Anja Jonuleit trägt auf den letzten Seiten noch einmal alle Quellen, Aussagen und Fakten zu diesem Fall zusammen. Das macht das ganze so greifbar und ich fühle mich wie damals als Kind, als mir die Sendung Aktenzeichen XY immer ein mulmiges Gefühl in die Magengegend beschert hat. Es ist erschreckend, wie viele Details bekannt sind und dennoch der Fall noch nicht aufgeklärt ist. Die Autorin kreiert ein Ende, welches durchaus vorstellbar wäre. Und das macht es einfach noch realer und mysteriöser.

Dann begeistert mich, wie immer, das Lesebändchen. Ich liebe Lesebändchen. Und wäre ich nicht schon bei der Höchstpunktzahl, hätte dieses kleine Detail mindestens ein halbes Eselsöhrchen ausgemacht. So bleibt mir nur noch zu sagen:
Respekt und Dankeschön für ein unvergleichliches Leseerlebnis, für eine Gänsehaut nach der anderen und so viel historische Genauigkeit.
5 von 5 Eselsöhrchen.

Vergebene Eselsörchen:

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