Information
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-42440-1
Genre: New Adult, Romantik
Seitenzahl: 331 Seiten
Format: Taschenbuch, eBook
Diese Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch. Ich danke dem Heyne-Verlag für das Rezensionsexemplar
Das Buch in einem Satz:
Wie eine koreanische Sozialstudie mit ein wenig Handlung.
„A place to stay“ ist der zweite Band der Heart und Seoul Reihe. Ich fand das Cover einfach schön. Und da ich auch Korea als Land sehr mag, dachte ich, dass das sicher etwas für mich ist. Ich hatte aber leider nicht geschnallt, oder vielleicht war das einfach auch nach dem Klappentext für mich nicht ersichtlich, dass es eine Fortsetzung ist. Auf jeden Fall habe ich da wohl echt nicht aufgepasst. Aber im Grunde war das gar nicht so schlimm.
Ein neues Leben in Korea
Hara hat ihr altes Leben in Amerika hinter sich gelassen. Dort hat sie sich schließlich nie wirklich zu Hause gefühlt. Und jetzt, wo sie nach 25 Jahren endlich ihre Mutter wiedergefunden hat, möchte sie diese natürlich auch besser kennenlernen. Da ist es nur logisch und konsequent, in ihr Geburtsland zu ziehen. Aber sich dort heimisch zu fühlen und endlich anzukommen, ist gar nicht so leicht wie gedacht. Da ist die Sprache sogar fast die geringste Hürde. Die Kultur ist Hara fremd, es gelten andere Werte, das Leben und die Gewohnheiten sind einfach ganz anders als in Amerika.
Und den Mann, in den sie sich unsterblich verliebt hat, den darf sie aus Gründen nicht lieben. Das ist in Korea nicht gerne gesehen. Doch Yujun war der einzige Mensch, der Hara das Gefühl von zu Hause sein gegeben hat.
Findet Hara trotzdem einen Weg, sich in Korea heimsich zu fühlen und kann sie auch glücklich sein, wenn ihre Liebe zu ihrem einzigen Halt auf der Welt verboten ist?
Essen und Kultur
Es war gar nicht so schlimm, dass ich den ersten Band der Reihe gar nicht kannte. Gerade zu Anfang gibt es jede Menge Rückblenden und Erklärungen, so dass man alle nötigen Informationen zu Vorgeschichte bekommt und die Protagonisten und deren Beziehungen untereinander schnell zuordnen kann. Sicher wäre es für die Leser-Figuren-Beziehung gut gewesen, schon zu wissen, wie die Charaktere so ticken, aber nach einer Gewöhnungsphase gelingt es einem auch ohne die vorherige Bindung gut.
Dennoch kam in der Geschichte keine richtig Spannung auf. Oder vielleicht gerade desewegen? Ich kann es gar nicht richtig sagen.
Im Grunde ist das Buch eher eine Andeinderreihung von Haras Erlebnissen in dem neuen Land. Man wird als Leser an die Hand genommen und erlebt die Kultur und die Gepflogenheiten in Korea. Es fühlt sich an wie ein Reiseführer mit Geschichte. Auch kulinarisch hat das Buch einiges zu bieten.
Aber der romantische Aspekt kommt irgendwie zu kurz. Es kommt kein richtiges Liebesfeeling auf. Und auch Haras Gefühle, die Unsicherheit und das Unwohlsein, kommt bei mir als Leserin nicht richtig an.
Längen und Langeweile
Ich finde, dass Buch zieht sich in die Länge und irgendwann ist man nur noch gelangweilt. Das ist wirklich schade, denn ich glaube, die Geschichte zwischen Hara und Yujun und diese innere Zerissenheit hat richtig gutes Herzschmerz-Potential. Leider ist es der Autorin nicht richtig gelungen, das rüberzubringen.
Allerdings fand ich die Beschreibungen Koreas sehr gelungen. Das Land wurde schon regelrecht lebendig und man kam sich beim Lesen fast so vor, als wäre man selbst da. Ich könnte schwören, dass ich das viele leckere Essen, was es gab, förmlich gerochhen habe.
Schade, dass mich das Buch nicht völlig überzeugen konnte. Ich denke, für Koreafans, ist diese Lektüre sicher genau das Richtige. Wer hier aber auf die große Liebe hofft, der wird enttäuscht.
Für einen Reiseführer mit Handlung vergebe ich 3 von 5 Eselsöhrechen.