Drama | Historie

„Das zweite Gesicht“ von Rachel Urquhart

Dezember 29, 2017

Information

Verlag: btb
ISBN: 3442714826
Seitenzahl: 416 Seiten
Format: eBook, Taschenbuch

Diese Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch.

Handlung

Wir schreiben das Jahr 1842. Es ist Oktober. Wir begleiten die 15-jährige Polly und ihre Familie. Ein kleinerer Bruder, der vor Jahren nach einem Unfall geistig zurückgeblieben ist, Mutter und Vater. Der Vater ist dem Alkohol zugewandt und schikaniert seine Familie. Auch er ist schuld an dem Gesundheitszustand seines Sohnes. Er quält und misshandelt seine Familie auf nur jede erdenkliche Weise.
Als der Vater seine Familie umbringen will, weil er meint, dass er ohne sie besser dran ist, zündet Polly die elterliche Farm an. Dabei kommt ihr Vater ums Leben.
Pollys Mutter beschließt, ihre Kinder in einer Shakergemeinde unterzubringen, um vor allem Polly vor einer Bestrafung zu bewahren.
Polly und ihr Bruder werden getrennt, denn das ist in der Gemeinde so üblich. Doch Polly fühlt sich in der ihr erst fremden Welt der Shaker schnell wohl. Aber die Misshandlungen von ihrem Vater und das Geheimnis um den Brand, lasten schwer auf dem jungen Mädchen und schon bald bemerken die Gemeindemitglieder, dass mit ihr etwas nicht stimmt.
Und auch ein Brandinspektor hat nun die Ermittlungen aufgenommen.

Layout

Im oberen Drittel ist der Unterkörper eines Mädchens in einem schäbigen Gewand zu sehen. Sie hält eine Laterne in der Hand. Es scheint, dass sei auf den Wolken geht.
Im unteren Drittel sieht man ein Haus in einem freien Gelände.
In der Mitte des Covers ist in roter Schrift der Buchtitel zu lesen.
Das ganze Cover ist in Erdtönen gehalten und die Stimmung des Covers weist schon in die Richtung des historischen Romans.

Das Buch selbst ist klar in drei Erzählperspektiven unterteilt. Polly, Schwester Charity, Simon Pryor. Man weiß stets wann und wo man sich gerade befindet.

Fazit

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, dieses Buch zu lesen. Ich mag historische Romane, ich bin fasziniert von den verschiedenen Glaubensgemeinschaften der Welt und gerade von den Shakern hatte ich bisher noch nicht viel gehört.
Rein historisch gesehen ist es der Autorin durchaus gelungen, mir einen Einblick in die Lebensweise der Shaker zu geben. Wie sie denken, was ihre Art zu leben ausmacht, ich bekam einen fachlich gut recherchierten Roman.
Leider sprach mich die Erzählweise der Autorin nicht wirklich an.
Der Roman wird mir aus drei Perspektiven erzählt.
Das allein wäre gar nicht so sehr störend, wenn die Autorin sich für eine Art der Erzählung entschieden hätte. Mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit, dann ich der Ich-Perspektive.
Oft bleiben mir die Gefühle und die Tiefe der Charaktere auf der Strecke. Ich habe eher das Gefühl, ich bekomme ein erweitertes Sachbuch der Autorin, keinen spannenden Roman.

Am liebsten habe ich die Kapitel von Brandinspektor Pryor gelesen. Mit ihm kam Bewegung in die Geschichte. Diese Kapitel trieben die Geschichte voran.
Hauptprotagonisten Polly holte mich nicht richtig ab. Ich ahnte ihre Verzweiflung, die Angst und ihre Not, aber es packte mich nicht.

Es kann an der Sprache gelegen haben, denn oft kam mir diese vor, als würde die Autorin auf Biegen und Brechen versuchen, auch sprachlich einen perfekten historischen Roman niederschreiben zu wollen. Leider blieb für mich dadurch viel auf der Strecke.

Ich vergebe 3 Eselsöhrchen, denn geschichtlich war es gut, leider litten dadurch die Protagonisten.

Vergebene Eselsörchen:

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