Kinderbuch

„Ratte Prinz im Weihnachtsbaum“ von Annette Paul

von am Dezember 19, 2014

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Verlag: Create Space
Seitenzahl: 82 Seiten
ISBN: 1494441535
Format: Taschenbuch, eBook

Diese Rezension bezieht sich auf das eBook

Handlung

Prinz ist eine sprechende Ratte und bringt dadurch in seine Menschenfamilie ein riesiges Chaos. Prinz glaubt von sich selbst, dass er wirklich ein verwunschener Prinz ist. Und wenn sein Menschenkind, bei dem er lebt, genannt von ihm „Rapunzel“ groß genug ist und ihn küsst, dann wird er zurückverwandelt. Und als wäre das nicht alles Chaos genug, steht auch noch Weihnachten vor der Tür. Wir begleiten Prinz auf seiner Reise durch die Weihnachtszeit mit all seinen Höhen und Tiefen.

Layout

Das Cover in Blau zeigt die Ratte Prinz an einem Weihnachtssack mit allerlei Leckereien. Auch im Buch finden sich Illustrationen von Krisi Sz.-Pöhls, die den Lesegenuss und die Bilder im Kopf noch unterstützen. Ich mag das gesamte Layout. Es lädt ein, länger auf der Seite zu bleiben und mit den Kindern gemeinsam zu schauen, welche Szene dort gemalt ist.

Fazit

Das Buch war schon länger auf meinem Kindle, aber ich wollte die Weihnachtszeit abwarten. Und das war genau richtig.

Ratte Prinz schafft es, auch mich als Erwachsene auf Weihnachten einzustimmen. Chaotisch, mit originellen Charakteren, bei denen die Namen schon gewisse Vorstellungen erzeugen und mit einer Spur Humor begleite ich Prinz bis Heilig Abend.

Ich habe es sehr gerne gelesen und habe mich köstlich amüsiert. Wer braucht schon die Weihnachtsmaus in der Weihnachtsbäckerei, wenn er eine sprechende Ratte hat.

Ganz klar 5 Eseslöhrchen.

Vergebene Eselsörchen:

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Drama | Fantasy | Jugendbuch

„Die Hüter des Siebensterns – Zero“ von Yvonne van Acht

von am Dezember 17, 2014

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Verlag: Ammianus
Seitenzahl: 560 Seiten
ISBN: 3945025028
Format: Taschenbucht, eBook

Diese Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch. Es ist das erste Buch einer dreibändigen Reihe.

Handlung

Als Jonas 16 wird, erbt er laut Testament seiner verstorbenen Mutter ihr Tagebuch und noch weitere Aufzeichnungen, die sie zu ihren Lebzeiten getätigt hat. Das verändert Jonas komplettes Leben. Ein ganzer Schrank auf dem Dachboden ist voll mit geheimnisvollen Texten und immer wieder taucht der Siebenstern mit merkwürdigen Zeichen auf. Jonas weiß nicht, was das alles bedeuten soll. Und der Satz, der besagt, er müsse durch sich selbst hindurchgehen um zu verstehen wer er wirklich ist, wirft ihn in ein Meer von Tausend Fragen, dessen Antworten er sich erschließen will. Sein Vater jedoch ist aus nicht erklärlichen Gründen dagegen, nur seine beste Freundin Natalie, in die er sich verliebt hat, steht in dieser schwierigen Zeit zu ihm. Für Jonas beginnt eine Reise, auf der er sich selbst, den Schatten und dem Licht stellen muss. Denn er ist was ganz Besonderes und hat eine ganz besondere Aufgabe, die er Schritt für Schritt meistern muss.

Layout

Auf dem Cover gibt es wirklich viel zu entdecken. Man erkennt einen Teil des Siebensterns. Ein Mann ist von hinten zu sehen, er hat Flügel auf seinem Rücken, sein Blick ist zur roten Sonne gerichtet, die man am Horizont erkennt. Am rechten Coverrand ist ein Rabe zu sehen.

Der Siebenstern wiederholt sich mit seiner kompletten Symbolik auch noch einmal auf den ersten Seiten des Buchs, so dass man ihn sich genauer betrachten kann und auch während des Lesens immer wieder innehält um das zu sehen und zu empfinden, was Jonas erlebt.

Ich mag das ganze Layout sehr. Alles, was in das Cover eingefügt wird, greift das Buch auf. Es ist mystisch und lädt ein, sich dem Mann mit dem Flügeln anzuschließen, um die Sonne zu erreichen. Das einem das Auge im Siebenstern anschaut ist unheimlich und beruhigend zugleich.

Fazit

Schon lange habe ich nicht mehr so eine komplexe und gut durchdachte Story gelesen. Sie lässt sich nicht wirklich in eine Schublade packen. Sie ist mystisch, philosophisch, magisch, fantastisch, hat was von einem Jugend-Abenteuer-Buch, es geht ums Erwachsenwerden, die erste Liebe und sich immer wieder hinterfragen.

Ich muss gestehen, ich brauchte ein wenig, um mit Jonas warm zu werden. Ich lerne ihn kennen als neugierigen Teenager, der, wie viele andere in seinem Alter, nicht gut mit seinem Vater auskommt, weil er seinen eigenen Weg gehen will. Er ist aufmüpfig, ich erlebe ihn jähzornig, aber auch entschlossen und teilweise in sich gekehrt. Eine ganz normale Gefühlswelt eben, wenn du kurz vor dem Erwachsenwerden bist.

Und dann kommen da diese ganzen Fragen auf, die viel mit Philosophie und Selbstfindung zu tun haben. Ich finde die Thematik spannend und auch, dass Jonas diese Heldenreise in dieser Form erlebt. Doch an einigen Stellen stolperte ich immer wieder über Ausdrücke, die ich irgendwie sehr altbackend und holprig, gerade für einen Teenager fand. Ich möchte natürlich gerne ein Beispiel geben. Schaurig war so ein Wort, welches selbst ich als Erwachsene noch nie verwendet habe.

Aber wenn man sich auf diese Art des Schreibens der Autorin eingelassen hat, dann funktioniert diese Geschichte super. Ich bin gefesselt und lese gebannt, was Jonas erlebt und wie er sich Schritt für Schritt sich selbst nähert. Vor allem das letzte Drittel des Buches habe ich verschlungen.

Rasant und zügig treibt Yvonne van Acht die Handlung voran, die Spirale dreht sich immer schneller und man wird mitgerissen. Bis zum Schluss. Und dann einfach Ende. Der Strudel spuckt mich aus. Mit vielen Fragen im Kopf und  ich will nur wissen, wann kommt Teil zwei.

Ich finde das Buch, trotz dieser für mich persönlichen Schwäche, dass es an einigen Stellen holprig wirkt und mich ab und zu eher an ein Sachbuch der Philosophie erinnert, sehr stark und vergebe begeisterte 4 Eseslsöhrchen, weil ich denke, das da im 2. Band noch Luft nach oben ist. Der Schluss war schon sehr vielversprechend. Danke für diese Reise und die Chance, auch mich selbst besser kennenzulernen. Ich will jeden Tag als Chance sehen.

Vergebene Eselsörchen:

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Aktionen

Minerva, ein starkes Weibsbild 1912?

von am Dezember 5, 2014

Das Frauenbild um 1912 – War Minerva ihrer Zeit voraus?

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Willkommen am 2. Tag der Aetherrundreise. Ich freu mich wahnsinnig, dass ihr meinen Blog besucht und hoffe, ich kann euch interessante Informationen liefern.

Im Roman „Waldesruh“ hinterlässt vor allem Hauptprotagonistin Minerva einen starken Eindruck.

Sie ist eine junge Witwe, geht zurück zu ihrer Mutter (denn alleine leben als Frau ist „unschicklich“), jedoch macht sie das, was sie will. Sie will unabhängig sein, Abenteuer erleben und sich ihr eigenes Bild der Welt machen. Auf der anderen Seite sucht sie aber auch den Halt bei einem Mann, der sie so nimmt wie sie ist und ihre Stärke positiv unterstützt.

Mir stellte sich die ganze Zeit die Frage, war das früher wirklich so? Unter welchen Bedingungen war man eine gern gesehene Frau, wann wurde man schief angeschaut. Deswegen habe ich mir überlegt, ich schaue mir mal die „Durchschnittsfrau“ an und vergleiche mal unsere Heldin Minerva.

Schon zum Ende des 19. Jahrhunderts beginnt eine Art Emanzipation. Frauen dürfen studieren, Bildung ist wichtig. Seit der französischen Revolution 1798 – 1799 bilden sich Frauenbewegungen und kämpfen für ihre Rechte.

Frauen dringen immer mehr in Bereiche der Männerwelt ein. Autofahren war für Frauen sehr selten. Aber es gab es durchaus auch schon in Deutschland, dass Frau hinterm Steuer saß. Schon vor Minerva war es Bertha Benz 1888, die als erste Frau in Deutschland eine Überlandfahrt

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Bertha Benz um 1871 Quelle: Wikipedia

von 106 Kilometern unternahm.

Solange eine Frau auch Dinge tut, die von ihr verlangt werden, darf sie sich diese Freiheiten und Ausflüge in die Männerwelt erlauben.

Haushalt und Kinder, wenn das erfüllt ist, dann darf die Frau auch klug sein. Darf auch Auto fahren oder rauchen. Dann gibt es kein Gerede.

Und Minerva? Tja, ihr fehlt der Ausgleich. Sie macht alles, was annehmlich ist für sie, hat aber dieses Gegengewicht einer folgsamen Ehefrau nicht. Und das macht sie zu einer Art „Rebellin“.

Denn Frauen dürfen zwar „Ihr Ding“ machen, aber der Mann gehört an die Seite einer guten Frau. Alleine diese Dinge tun, das geht eine Spur zu weit. Da kann man also auch ihre Mutter und die Männerwelt verstehen, dass sie so kontrovers auf Minerva reagieren. Sie gilt als aufmüpfig und das schickt sich nicht.

Aber Minerva ist mit dieser radikalen Einstellung, ich bin mein eigener Herr, nicht alleine. Zu dieser Zeit gibt es gemäßigte Frauenbewegungen in Deutschland aber auch schon eine radikale Gruppe.

Diese fordern neben der Gleichstellung von Mann und Frau auch die Gleichstellung von ehelichen und unehelichen Kindern. Es durfte einfach nicht gutgeheißen werden, dass Männer ohne Strafe Frauen zu sexuellen Handlungen zwingen durften. Frauen sollten selbst entscheiden.

Wenn man sich das aus Minervas Perspektive betrachtet, gehört sie auf jeden Fall zu der radikalen Fraktion der Frauenbewegung. Ihr ist nicht nur Bildung und freie Meinung wichtig, wie das die gemäßigten Frauenrechtlerinnen fordern, sondern sie will gleichberechtigt gegenüber Männern sein. Natürlich wünscht sie sich eine Schulter zum Anlehnen, aber diese Schulter soll ihr ihre Freiräume lassen und sie akzeptieren. Ihre Selbstbestimmung ist ihr sehr wichtig.

1908 erzielten die Frauenrechtlerinnen einen Erfolg, in dem Frauen ganz offiziell „Frauenberufe“ bekamen, wie zum Beispiel Erzieherin. Eine erste Schule für diese sozialen Berufe wurde in Berlin gegründet. Und Minerva? Als Frau aus gutem Haus muss

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EIne Gruppe Frauen in einem Automobil, Amerika 1909 Quelle: Wikipedia

sie nicht dringend arbeiten. Aber die Autorennen mit ihrem verstorbenen Mann waren sowas wie ein Beruf für sie und sie bildete sich in einem Bereich fort, der für Frauen auf jeden Fall sehr untypisch war. Mechanik und Technik war noch kein offizieller Frauebereich. Da war Minerva ihrer Zeit voraus.

1910 war die zweite internationale Konferenz der sozialistischen Frauen in Kopenhagen, wo die deutsche Sozialistin und spätere Kommunistin Clara Zetkin, welche sich auch umfassend in der Politik betätigte, erstmals einen internationalen Weltfrauentag vorschlug, welcher ein Jahr danach auch schon stattfand.

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Clara Zetkin (Quelle Wikipedia)

Ich glaube, auf so einer Veranstaltung würde sich Minerva wohl fühlen. Sie muss den Beruf der Mechanikerin und Forscherin auf jeden Fall „frauentauglich“ machen.
Also, halten wir fest. Minerva scheint sehr weit voraus in ihrer Zeit, doch in Wirklichkeit sind es nur Eckpunkte, die sie „fortgeschritten“ erscheinen lässt. Sie passt in das Bild der radikalen Frauenbewegung um 1912 und ich glaube, da wäre sie eine ganz Große.

 

 

 

 

Gewinnspiel

Und nun zu Euch. Auf dieser Blogtour könnt ihr ja was gewinnen. 2 signierte Printausgaben von „Waldesruh“ und eine Kette haben wir für euch. Dafür habt ihr bis zum 14. Dezember Zeit an den Aktionen auf den jeweiligen Blogs teilzunehmen.

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Ich habe mir Folgendes für euch überlegt:

Ich möchte von euch wissen, welche historische Frau euch beeindruckt hat und warum?

Schreibt mir einfach ganz formlos hier unter den Blog (wichtig ist, das ihr eine gültige eMail-Adresse angebt, damit wir euch im Gewinnfall benachrichtigen können!). Ich bin gespannt auf eure Antworten und Inspirationen.

Folgendes beachtet bitte:
1. Das Gewinnspiel ist ab 18
2. Gültige Mailadresse
3. Wohnsitz in Deutschland
4. Gewinnwunsch angeben. Kette oder Printausgabe!
5. Das Gewinnspiel endet am 14.12.2014 um 23:59 Uhr!

Viel Glück wünsche ich euch!

Bitte wundert euch nicht, wenn eure Kommentare nicht sofort sichtbar sind, ich muss sie ggf. erst freischalten.

Und so geht es morgen weiter:

Besucht Jasmin auf ihrem Blog vorzeig-bar und erfahrt mehr zum Thema Aether in der Mythologie.

 

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Fantasy | Jugendbuch

„Wolfsmelodie – Die Legende um Rajou“ von Lisa Dröttboom

von am Dezember 2, 2014

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Verlag: Verlag 3.0
Seitenzahl: 224 Seiten
ISBN: 978-3-95667-122-7
Format: Taschenbuch, eBook

Diese Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch.

 

Handlung

Tief in der Tundra Sibiriens lebt die Legende von Dämonen in Wolfsgestalt, die das Dorf Turman angreifen und Menschen entführen und töten. Seit Jahrtausenden terrorisieren sie die Bewohner. Rajou ist einer von ihnen. Er ist ein Wandler, das, was normale Menschen gemeinhin als Werwolf bezeichnen würden.

Aber nicht sie sind die Dämonen, sondern die Dunklen, die Verdorbenen, vor denen sie und sein Clan der Wandler die Bewohner der Dörfer beschützen. Dabei muss ihre Identität und ihre wahre Gestalt gewahrt bleiben.

Doch als Rajou das Menschenmädchen Kala rettet, gerät dieses Gesetz ins wanken. Denn sie gräbt sich immer tiefer in sein Herz und immer weiter in seine Welt. Als sie auf Rajous Gefährten und Konkurrenten Ruuqo trifft, erfährt sie die Wahrheit über Rajou und den Kampf zwischen den Unmenschen und den Verdorbenen. Und Rajou muss sich entscheiden, ob er Kala dieser Gefahr aussetzen möchte.

 

Layout

Auf dem Cover ist ein dichter Wald im Mondschein abgebildet, durch den ein schwarzer Wolf mit leuchtenden Augen streift. Statt Pfoten- hinterlässt er menschliche Fußspuren. In großen, gelben Lettern steht dort „Rajou“, der Rest des Titels ist in dünnen, weißen Buchstaben gedruckt, ebenso der Name der Autorin. Ganz unten ist das Logo des Verlags zu erkennen. Das Cover erfasst die Grundlagen des Romans und macht Neugier auf die Geschichte.

 

Fazit

Als ich die Geschichte zum ersten Mal in die Hand nahm, musste ich an ein Buch von Wolfgang Hohlbein mit ähnlicher Story denken. Aber die Umsetzung ist gut gelungen. Die Geschichte legt ein hohes Tempo vor, dass bis zur Seite 101 nicht abriss. Lisa Dröttboom schafft es, mit ihrem Erstlingswerk ein beeindruckendes Universum zu erschaffen.
Leider liegt auch hier die größte und einzige Schwäche. Dass es sich hier um ein Erstlingswerk handelt, merkt man dem Buch leider an. Einige Sätze sind umständlich formuliert, und erreichen nicht die Finesse eines angestammten Autors. Das lässt den Lesefluss manchmal stocken und es wirkt sehr holprig. Auch Hintergründe sind teilweise wünschenswert, manchmal rennt die Autorin einfach zu schnell und hängt mich als Leserin ab. Aber vielleicht kommt das ja noch in den Bänden 2 bis 5.

Das tut aber der Atmosphäre und der Story nichts, so dass ich trotz kleinerer Schwächen ein großes Lesevergnügen geboten bekomme.

Aber kann man einer Autorin wirklich „Unerfahrenheit“ vorwerfen? Nein. Hier hilft nur: Üben, Üben, Üben. Wenn der zweite Band der Pentalogie den Stil fortsetzt, gibt es sicherlich mehr Punkte.

So gebe ich für eine tolle Grundidee, spannende Lesestunden, mit einem Text, der auf jeden Fall noch ausbaufähig ist 4 von 5 Eseslöhrchen und freue mich sehr auf den weiteren schriftstellerischen Weg der Autorin!

 

Vergebene Eselsörchen:

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